Etwas geheim zu halten ist anstrengend und oft unnötig. Sobald man erlebt hat, wie befreiend es ist, die Wahrheit (Gedanken, Gefühle etc.) offen sagen zu können, möchte man nie mehr zurück.
“Transparency is a judo move. Your customers are going to poke around in your business anyway, and your workers are going to blab about internal info — so why not make it work for you by turning everyone into a partner in the process and inviting them to do so?” (Clive Thompson, Wired Magazine, März 2007)
In hierarchischen Strukturen sind wichtige Informationen meist nur für die Spitze der Pyramide zugänglich. Damit gibt es eine Machtkonzentration. Damit alle Personen Entscheidungen fällen können, müssen auch alle wichtigen Informationen für alle zugänglich sein.
Die dezentral gefällten Entscheidungen werden dann auch wieder transparent gemacht. Dies führt dazu, dass sich alle hinter die Entscheidungen stellen können.
Transparenz schafft Vertrauen innerhalb der Community aber auch bei Kunden, bei Lesern auf unserem Blog und bei allen Leuten, denen wir sonst irgendwie begegnen.
Wir bemühen uns darum, unsere Absichten ehrlich und klar zu kommunizieren.
Wir möchten Exklusivität vermeiden. Wie stark man sich mit der Community identifizieren und in der Community engagieren will, soll jede und jeder frei entscheiden können. Nur durch Transparenz ist eine solche Community erst möglich.
Die Transparenz vermeidet harte Grenzen. Sie macht es möglich, dass Personen das Geschehen zuerst passiv beobachten können, bis sie sich entscheiden, mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen.
„If you have a work culture where bringing your mistakes to the table every week is a normal thing to do, it feels less like failing and more like learning.” (Alan Noble, Google Engineering Director)
Wir schaffen eine Kultur, in der Fehler nicht nur erlaubt sind sondern als Chancen gesehen werden. Wir erzählen einander von unseren Fehlern. Wir übernehmen Verantwortung für Fehler, bitten um Verzeihung, schämen uns aber nicht dafür. Dies hilft uns als Community, gemachte Fehler nicht zu wiederholen.
Transparenz motiviert zu verantwortungsvollem und nachhaltigem Handeln. Transparenz fördert Integrität.
Mit Transparenz wird Ungerechtigkeit sichtbar gemacht und kann behoben werden.
Etwa einmal im Quartal verleiht die Unternehmung „Dark Horse“ einen internen „Fail Award“ an die Person, die den grössten Bock geschossen hat. Dieser Award ist ein begehrter Wanderpokal. Man kann sich dafür aber nur selbst nominieren und nur für Vergehen, die man im Zusammenhang mit „Dark Horse“ verbrochen hat.
„[…] bei FAVI gibt es bei den Besprechungen noch eine andere interessante Praxis. Alle geplanten Besprechungen werden im Intranet aufgeführt, damit sich jeder zu einem Treffen einladen kann, um ein Bedenken oder eine Idee zu teilen. Jeder kann wissen, was im Unternehmen geschieht, wodurch sich niemand ausgeschlossen fühlen muss.“ (Frederic Laloux, Reinventing Organizations, Deutsche Ausgabe, S. 165)