Seit ich vor etwa drei Jahren den Entschluss gefasst hatte, mich mit einem eigenen Café selständig zu machen, studierte ich an einem möglichen Namen. Ich fing eine Liste an, und immer wenn ich eine Idee hatte oder irgendwo etwas Kreatives sah, schrieb ich es auf. Die Liste wurde lang und länger. Immer war klar, dass der Name erst mit der definitiven Location bestimmt werden kann, denn die Räumlichkeiten sind entscheidend für den Stil und den Namen.
Seit Mitte Juli wissen wir, dass wir die Effingerstrasse 10 beziehen können und die grosse Suche nach dem Namen konnte endlich beginnen. Über verschiedene Kanäle sind mehr als 200 Vorschläge eingegangen.
Wie sollten wir da nur den Richtigen unter den Vielen finden? Ich hatte mir erhoft, dass einer uns alle überzeugen würde. Doch dieser eine Name war nicht zu finden. Die Meinungen darüber, was der Name ausdrücken sollte, gingen weit auseinander.
Wir diskutierten, hirnten, versuchten durch kreative Methoden zu neuen Namen zu kommen. Nach längerer Zeit kristalisierte sich «Macherei» heraus. Wir hatten uns schon fast definitiv für diesen entschieden, als doch noch einmal Einwände von Personen aus der Community kamen.
Wir entschieden uns, eine zusätzliche Runde zu nehmen und nochmals unsere Hirne nach neuen Namen zu durchsuchen. Ein neuer Silberstreifen am Horrizont tauchte auf: «Zweierlei». Könnte dies der Name sein, mit dem wir uns alle anfreuden können? Es stellte sich heraus: nein. Da tauchte ein Name auf, dem wir vorher kaum Beachtung geschenkt hatten: EFFINGER.
Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass ein gewisser Sam am 13. Juli als Kommentar diesen Namen vorgeschlagen hatte. Schliesslich war es Nadia, welche Effinger mit folgenden Worten zum Spitzenreiter befördert hat:
EFFINGER. Warum Effinger, das hat doch nichts mit Café und Co-Working zu tun? Das stimmt. Hat es noch nicht. Aber das Effinger wird die Bedeutung bekommen, die wir ihm geben. Und damit auch die Bekanntheit, die es verdient. Das Effinger ist mehr als eine Macherei, weil wir dort auch geniessen, netzwerken, nachdenken, Zeit schenken und das Weinglas schwenken. Es geht ja auch nicht nur um das Machen, es geht auch um das Sein. Und unser Sein wird vielseitig und offen sein, deshalb reicht auch Zweierlei als Name nicht.
Mit dem Effinger setzen wir ein neues Pflänzchen in einer Betonwüste. Wir machen Urban Gardening im übertragenen Sinn und beleben eine totgeglaubte Zone. Mit neuen Ideen, mit Start-ups, mit Menschen. Das Effinger ist auch ein Bekenntnis zu Bern; nicht die schönste Strasse der Stadt, zugegeben. Aber die Frage ist, was man daraus macht. Das Effinger ist der Beweis, dass man gemeinsam etwas Tolles erreichen kann – auch unter widrigen Umständen und an Standorten, die vielleicht nicht ganz optimal sind.
So haben wir uns definitiv für EFFINGER entschieden. Es erscheint uns wie ein kleines Wunder, dass die Domain effinger.ch noch frei war und so wurde sie natürlich sofort von uns reserviert.
Von den rund 200 Namen konnte schliesslich nur einer gewählt werden. Für alle, welche mit Herzblut für einen anderen Namen geworben haben, gibt es nächsten Donnerstag am Community-Treffen eine “Kill Your Darling” Zeremonie. Dabei darf man nochmals leidenschaftlich sagen, warum man einen anderen Namen so toll gefunden hätte, bevor die Idee schliesslich “begraben” wird.
Alle, die ihr in irgend einer Form bei der Namenswahl mitgemacht und euch reingedacht habt:
Ihr seid fantastisch! Wir sind tief beeindruckt und ermutigt von eurem Interesse und eurer Unterstützung. Herzlichen Dank.
Gerade wenn besonders viel los war, hatten wir Mühe, Zeit für neue Blogartikel zu finden. Sorry für die Lücken, die dabei entstanden sind.
Zwei Helden und eine Heldin aus der Community haben sich aufgemacht, dies zu ändern: Jonas, David und Nadia berichten auf Facebook (EffingerBern) und Twitter (@EffingerBern) über den Weg zur Eröffnung.
Da wird es so einiges zu entdecken geben…