«Guten Tag Frau Hostettler, leider...» Ich musste das Mail, das mir Salome weiterleitete, gar nicht weiterlesen, um zu wissen, was das bedeutet: eine Absage für «unsere» Effingerstrasse. Wir hatten grosse Hoffnungen in unser Bewerbungsschreiben gesetzt und uns gute Chancen ausgerechnet.
In einer Privatwohnung in Wabern eröffnen wir für eine Woche einen Pop-up Coworking Space. Ob Coworker oder nicht-so-Coworker - alle sind willkommen. Entweder durch den Tag oder am Abend. Hier ist der Wochenplan.
Wir gingen vom Offensichtlichen aus: Es gibt einen Space. Ein oder zwei Personen tragen die Verantwortung für den Betrieb und beziehen einen Lohn. Die Coworker sind die Kunden. Doch wäre es denkbar, den Coworking Space auch als Gemeinschaft zu führen?
Coworking als Mieten von (trendigem) Arbeitsplatz reicht nicht. Gemeinsame Selbständigkeit ist ein Vorschlag einer attraktiven und radikal neuen Arbeitsform.
Knapp zwei Monate nach unserem ersten «How-the-heck»-Abend luden wir zur zweiten Ausgabe ein. Nachdem im November 2014 über dreissig Personen kamen, hatten sich dieses Mal nur zwei angemeldet. Wir waren etwas enttäuscht und erstaunt, aber auch gespannt, wie der Abend im kleinen Kreise werden würde. Als dann noch zwei Gäste spontan vorbei schauten, waren wir mit dem Organisationsteam insgesamt acht Personen.
In anderen Jahren konnte es nach Weihnachten für mich gar nicht schnell genug Frühling werden. Jeder Schneefall im Januar bis März wurde von mir mit einem 'Muss das jetzt echt noch sein?' quittiert und jeder Sonnentag mit einem Lächeln begrüsst. Dieses Jahr ist es anders.
Wieder haben wir einen tollen Coworking Freitag erlebt. Dieser Tag war ein kleiner Vorgeschmack auf das, was wir in Zukunft im Coworking Space mit Café/Bar erreichen möchten: Die gute Kombination zwischen konzentriertem Arbeiten und gemütlichem, gemeinsamen Mittagessen.